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Kann man durch Lusttropfen schwanger werden? – Die ganze Wahrheit

Kann ich vom Lusttropfen schwanger werden?

Kann man durch Lusttropfen schwanger werden? – Die ganze Wahrheit

Du hast immer geschützten Sex und passt auf, doch jetzt ist leider ein Lusttropfen am falschen Ort gelandet? – Ob man durch einen Lusttropfen schwanger werden kann, erfährst Du neben weiteren Fakten hier.

Ein Tropfen

Der Lusttropfen wird auch als Präejakulat bezeichnet: Es ist klar und schleimartig und tritt bei sexueller Erregung noch vor der eigentlichen Ejakulation in kleinen Mengen aus. Es dient beim Geschlechtsverkehr quasi als natürliches Gleitgel.

Zusätzlich reinigt es die Harnröhre und bereitet den Weg der Spermien vor, sodass diese keinen Schaden nehmen. Dafür verändert es den pH-Wert von einem sauren zu einem alkalischen Milieu.

Leider ist es schnell mal passiert: Im Eifer des Gefechts landet der Lusttropfen nicht im Kondom, im Tuch, auf dem Körper oder sonst wo – zumindest nicht weit genug weg von den Genitalien der Frau. Besonders beim umstrittenen Koitus interruptus, der Rausziehmethode, ist das Risiko hoch, dass schon vor dem Ejakulieren Spermien austreten und in der Scheide landen.

Der Pearl-Index liegt bei perfekter Anwendung dieser Methode bei 4. Doch wer ist schon perfekt: Bei typischer Anwendung liegt er bei 22. (Mehr dazu findest Du weiter unten.) Doch egal, ob Du diese Methode bewusst anwendest oder der Lusttropfen ein kleiner Fauxpas gewesen ist: Du bist hier, um herauszufinden, ob man durch den Lusttropfen schwanger werden kann.

Schwanger durch Lusttropfen?

Die Befruchtung der Eizelle

Die Antwort auf die Frage, ob die Möglichkeit besteht, durch Lusttropfen schwanger zu werden, lautet: Ja.

Die Menge an Spermien im Lusttropfen ist allerdings gering, bei einigen lassen sich auch gar keine nachweisen. Und auch nicht alle Spermien sind dazu in der Lage, eine Eizelle zu befruchten.

Sperma besteht allgemein nur zu 0,5 Prozent aus Spermien, die im Endeffekt die weibliche Eizelle befruchten können. Den anderen Anteil machen aus: Wasser, Fruchtzucker sowie ein paar Mineralien und Hormone. In einem Milliliter Samenflüssigkeit befinden sich 35 bis 300 Millionen Samenzellen.

Außerdem ist der Zervixschleim der Frau eine natürliche Blockade, die nicht intakte und nicht schwimmfähige Spermien nicht „durchlässt“. Bei einem Samenerguss erreichen von den ursprünglichen um die 200 Millionen Spermien nur ca. 250 die Eileiter der Frau. Bei dem Lusttropfen ist eine erfolgreiche Befruchtung somit ziemlich gering.

Pearl-Index

Der Pearl-Index gibt an, wie sicher Verhütungsmittel sind. Dabei bedeutet ein Index von 0,1, dass eine von 1000 Frauen schwanger geworden ist, die ein Jahr lang alle das gleiche Verhütungsmittel genutzt haben.

Nachfolgend bieten wir Dir eine Übersicht über die einzelnen Methoden und ihren Pearl-Index:

Hormonspirale0,16
Pille0,1 – 0,9
Mini-Pille0,5 – 3
Kupferspirale0,3 – 0,8
Kondom2 – 12
Depotspritze0,3 – 0,88
Vaginalring0,4 – 0,65
Diaphragma1 – 20
Hormonimplantat 0 – 0,08 
Verhütungspflaster 0,72 – 0,9
Kondom für die Frau5 – 25
Portiokappe6
Koitus interruptus4 – 22
Symptothermale Methode0,4 – 1,8
(wenn kein Sex an fruchtbaren Tagen)
Keine Verhütung85
Chemische Verhütungsmittel3 – 21
Kalendermethode9
Sterilisation der Frau0,2 – 0,3
Sterilisation des Mannes0,1
Pearl-Index der Verhütungsmethoden

Geschlechtskrankheiten-Risiko beim Lusttropfen

Safer Sex ist superwichtig, überspitzt gesagt manchmal sogar überlebenswichtig. Denn wer beim Sex nicht aufpasst, kann nicht nur bald ein Elternteil werden, sondern sich auch so einige Geschlechtskrankheiten holen.

Der Lusttropfen kann sexuell übertragbare Krankheiten weitergeben. Allgemein bedeutet geschützter Sex nicht immer gleich auch, dass Du geschützt vor Krankheiten bist. Die meisten Verhütungsmittel schützen Dich nur vor einer Schwangerschaft.

Vor Ansteckungen schützt Du Dich, neben regelmäßigen Untersuchungen und Tests, am besten mit einem Kondom. Vor allem bei wechselnden Sexpartnern ist dies besonders wichtig.

Eine Übertragung kann auch schon bei dem Kontakt mit Händen stattfinden, sei also immer sehr vorsichtig. Mögliche sexuell übertragbare Krankheiten sind:

  • Chlamydien
  • Hepatitis
  • Hepatitis B
  • Syphilis (Lues)
  • Gonorrhoe (Tripper)
  • Herpes genitalis
  • HPV (Papillomavirus)
  • Trichimonaden
  • HIV/Aids

Die wohl mit am bekannteste Geschlechtskrankheit ist HIV bzw. Aids. Die HIV-Menge im Lusttropfen ist beim Oralverkehr in der Regel gering genug, um keine Ansteckung auszulösen. Das Risiko ist also sehr klein. Noch mehr senken kannst Du es, indem Du das Sperma ausspuckst oder mit etwas Flüssigkeit in Deinen Magen spülst.

Nichtsdestotrotz kann der Lusttropfen Pilzinfektionen, Tripper oder Hepatitis B übertragen. Pass also gut auf Dich und Deine Mitmenschen auf.

Beim ungeschützten Vaginal- oder Analverkehr ist das HIV-Ansteckungsrisiko allerdings höher. Zum Beispiel die Gebärmutter-Schleimhaut ist nämlich im Gegensatz zu der Mundschleimhaut sehr empfänglich für HIV.

Guter Sex

Guten Sex kann man auch mit Sexspielzeugen haben, es müssen nicht immer zwei Genitalien mit im Spiel sein. Beispielsweise ein wasserdichter Vibrator oder spezielle Vibratoren für den G-Punkt können Abhilfe schaffen. Ganz ohne Lusttropfen-Risiko. (Zumindest nicht dort, wo er nicht hin soll.)

Und auch ein langes Vorspiel ohne direkten Kontakt der Geschlechtsteile kann ganz schön einheizen. Vor der Penetration sollte dann aber nach wie vor ein Kondom aufgezogen werden.

FAQ zum Thema: Kann man durch Lusttropfen schwanger werden?

Was sind Lusttropfen?

Lusttropfen sind das Präejakulat, das aus dem Penis austritt, bevor es zu dem Samenerguss kommt.

Kann man durch Lusttropfen schwanger werden?

Ja, die Wahrscheinlichkeit ist allerdings sehr gering. Dafür gibt es mehrere Gründe, die Du hier nachlesen kannst.

Wie lange überleben Spermien?

In dem richtigen Milieu bis zu fünf Tage. Auf Oberflächen an der Luft allerdings nur wenige Minuten.

Quellen