Kavaliersschmerzen – Zugegeben: Bei manchen Männern scheinen sie mehr eine Ausrede als die Wahrheit zu sein. Doch was sind diese Schmerzen eigentlich genau? Und was kann man gegen sie tun? Das erfährst Du hier!
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Was Deine Schmerzen mit einem Kavalier zu tun haben
Der Begriff der Kavaliersschmerzen leitet sich von den höflich-umsorgenden Kavalieren ab. Man sagt nämlich nicht nur, dass ein Gentleman schweigt und genießt. Es herrscht auch die Vorstellung vor, dass ein echter Kavalier während des Geschlechtsverkehrs seinen Orgasmus so lange unterdrücken sollte, bis die Frau voll und ganz befriedigt ist.
Eine ehrenwerte Überlegung! Diese kann allerdings für den Mann auch ziemlich schmerzhaft enden. Und wie sinnvoll sie ist, darüber lässt sich auch streiten.
Im Englischen wird das Phänomen als Blue Balls betitelt. Wieso, das kannst Du Dir sicher schon denken.
Wie die Kavaliersschmerzen entstehen
Wenn ein Mensch mit Penis sexuell erregt ist, fließt Blut durch die erweiterten Arterien in die Geschlechtsteile: Erst in den Penis und dann in die Hoden. Die Venen, die das Blut von den Geschlechtsteilen ableiten, verengen sich bei sexueller Erregung.
Durch diesen Vorgang erigiert der Penis und die Hoden schwellen an, denn die Blutkonzentration erhöht sich maßgeblich. Durch das Blut bekommen die Hoden eine bläuliche Färbung.
Im Normalfall, also: wenn eine Ejakulation stattfindet und, verringert sich die Blutmenge wieder. Die Arterien und Venen verkleinern bzw. vergrößern sich auch wieder. Der Penis erschlafft.
Doch in dem Fall, dass es zu keinem Orgasmus kommt, bleibt das Blut gestaut. Durch diesen Blutandrang entstehen die Schmerzen, die Muskulatur der Samenwege verkrampft.
Das Phänomen der Kavaliersschmerzen ist harmlos, bereitet jedoch trotzdem Unbehagen. Es macht sich bemerkbar durch:
- brennender, stechender Schmerz in den Genitalien
- Schmerzen und Druck in den Hoden
- Ziehen im unteren Bauch und in den Leisten
- Blaufärbung der Hoden
- Schweregefühl im Hodensack
- Unwohlsein
- allgemeines Krankheitsgefühl
- gebeugte Haltung
- Schwierigkeiten beim Gehen
Was Du gegen Kavaliersschmerzen tun kannst
Meistens treten Kavaliersschmerzen auf, wenn Du länger nicht sexuell aktiv warst. Und sei unbesorgt: Meistens hört der Schmerz innerhalb einer halben Stunde wieder auf. In einigen Fällen kann er Dich allerdings bis zu drei Stunden quälen.
Eine kühlende Kompresse oder ein nasses Handtuch können die Schmerzen mildern. Oder aber Du führst einen Samenerguss herbei, das ist wohl die beste Methode.
Sollten die Schmerzen doch länger anhalten, solltest Du einen Arzt kontaktieren. Lasse von diesem Deinen Blutabluss untersuchen.
Entspann Dich!
Sex ist nicht nur dann gut, wenn er möglichst lange dauert und Du so viele Stellungen wie möglich ausprobiert hast. Natürlich hat jede Person ihre eigenen Vorlieben und Wünsche. Das Wichtigste ist aber, wie immer, Kommunikation. Und genauso wichtig ist auch: Du musst Dich wohlfühlen.
Damit Du Dich wohlfühlst und Dich beim Sex gehen lassen kannst, sollten Probleme oder Unsicherheiten immer besprochen und beseitigt werden. Dazu gehört auch, dass Du Dich oder Deinen Körper nicht zu etwas zwingen musst. Weder Dir unbekannte oder unliebsame Praktiken noch eine ausbleibende Ejakulation helfen dabei, einen gemeinsamen „Safe Space“ herzustellen.
Denn nur mit genügend Kommunikation und Verständnis haben im Endeffekt beide bzw. alle etwas vom Geschlechtsverkehr. Und das bedeutet auch nicht, dass es unbedingt zu Orgasmen kommen muss. Das bedeutet einfach, dass alle ihren Spaß haben und sich wohlfühlen sollten.
Auch Vibratoren oder Analketten können eine Bereicherung für Dein Sexleben sein: Dann wird ein erigierter Penis gar nicht mehr gebraucht.
Es ist leichter gesagt als getan, aber mit genügend Kommunikation kannst Du Dich viel sorgloser und intensiver aus eine Person einlassen und auf sie eingehen. Nimm Deine Wünsche genauso ernst wie die Deines Gegenübers und respektiere Grenzen. Auf diese Weise wirst Du zu einem echten Kavalier. Ganz ohne Schmerzen.
FAQ zum Thema: Kavaliersschmerzen
Kavaliersschmerzen entstehen durch einen ausbleibenden Orgasmus nach sexueller Erregung. Dabei staut sich Blut an, was Schmerzen auslöst.
Bei Kavaliersschmerzen hilft am besten ein Samenerguss. Du kannst Deine Genitalien aber auch kühlen.
Du kannst in extremen Fällen Schmerzmittel nehmen. Meistens legt sich der Schmerz allerdings recht schnell wieder. Warte mindestens drei Stunden ab.