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Lingam – Wie möchte er berührt werden?

Lingam

Lingam – Wie möchte er berührt werden?

Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Sanskrit, der altindischen Sprache, und bedeutet nicht mehr und nicht weniger als Phallus. Und dann steht Lingam auch für Shiva, den indischen Gott der Fruchtbarkeit und Zeugungskraft. Er ist also ein Symbol für das männliche Prinzip, so wie das weibliche Prinzip ‚Yoni‘ genannt wird (auch hier meint die Bezeichnung zugleich auch das Geschlechtsorgan).

Hierher in den Westen kam dieser Begriff durch Neotantra, wo Lingam synonym für den Penis verwendet wird und im Mittelpunkt einer achtsamen und liebevollen Ölmassage und spezieller Liebestechniken steht.

Mehr dazu, was Lingam für dich bedeuten kann und wie das dein Sexleben verändern könnte, steht in diesem Artikel.

Für alle, die es kurz und knackig wollen, hier die Zusammenfassung:

  • Lingam ist ein Begriff aus dem Sanskrit und wird in Form von Steinmonolithen als Symbol für das männliche Prinzip des Göttlichen verehrt
  • Im Tantra westlicher Prägung bezeichnet man den Penis als Lingam, um Verehrung für dieses Körperteil auszudrücken
  • Verehrung bedeutet schamfreien, achtsamen, hingebungsvollen Umgang mit dem Penis, besonders durch eine spezielle Lingammassage.
  • Die Lingammassage mit Öl geht weit über den reinen Handjob hinweg und ist nicht schwer zu lernen.

Dazu musst du folgendes wissen:

Lingam – seit dreitausend Jahren in Indien ein Begriff

Der Lingam ist möglicherweise die älteste Darstellung der Menschheit für Gott und das Göttliche.

Auf Sanskrit heißt er लिङ्ग, liṅga und bedeutet wörtlich ‚Zeichen‘, ‚Symbol‘ für die erhaltende, aber auch zerstörerische Kraft Shivas.

Shiva gilt als Schöpfer, Bewahrer und Zerstörer und ist oberster Gott der Hindus. Die Lingams sind monolithische Säulen verschiedenster Größe und meist aus schwarzem oder dunklem Gestein.

Der größte erhaltene Shiva-Lingam hat eine Höhe von etwa 5,50 m und einen Durchmesser von etwa 2,30 m. Er befindet sich im Bhojeshvara-Tempel in Bhojpur, Madhya Pradesh.

Aber es gibt auch natürliche Felsformationen und Eissäulen, die als heilige Lingams rituell verehrt werden.

Bei den Ritualen wird der Lingam u.a. mit ‚reinen‘ Substanzen wie Milch, Honig, Ghee und verschiedenen Pulvern und Ölen verehrt. Danach wird er gereinigt und mit Blumen geschmückt.

Heute wird der Shivalingam nur noch in Indien verehrt, aber wenn wir weit zurückgehen in der Geschichte, finden wir nicht wenige Beweise dafür, dass solche Rituale einst auf der ganzen Welt verbreitet waren z.B. in der kulturellen Philosophie der Azteken, Inkas und anderer eingeborener Indianerstämme.

Nach einer Legende zum Ursprung des Lingam entbrannte unter den Hindu-Hauptgöttern heftiger Streit um die Frage, wer von ihnen der Höchste sei; da erschien eine riesige Feuersäule am Himmel.

Brahma flog in Gestalt einer Wildgans in die Luft, um das obere Ende auszumachen, Vishnu tauchte mit gleicher Absicht in Ebergestalt in die Tiefen des Meeres hinab; beide erreichten jedoch ihr Ziel nicht.

Da nahm die Säule plötzlich Gestalt an und öffnete sich: In ihr erschien Shiva und alle Götter huldigten ihm als höchstem Gott. (zitiert nach Wikipedia)

Warum jeder Penis ein Lingam sein kann

Im westlichen Tantra wird der Begriff synonym für ‚Penis‘ benutzt. Wenn du mehr über den Penis wissen willst, seinen anatomischen Aufbau, seine Erkrankungen und wie das mit Erektion und Orgasmus funktioniert, kannst du das hier nachlesen.

In diesem Abschnitt erklären wir dir, wie Tantra den Lingam sieht und was man damit anstellen kann.

Befreite Lust als Ziel

Die meisten Religionen haben den freien Ausdruck von Sexualität radikal eingeschränkt, und deshalb sind Scham, Schuldgefühle, Ängste, aber auch überhöhte Vorstellungen und Leistungsdruck mit der körperlichen Lust verknüpft.

Tantra versucht durch einen neuen Umgang mit dem Lingam die Spaltung zwischen Seele und Körper, Spiritualität und Sexualität, Männlich und Weiblich zu überwinden.

Nebenbei können auch alte emotionale Verletzungen abgemildert oder ganz aufgelöst werden.

Das kann zu einem ganz neuen Männlichkeitsgefühl führen.

Wie funktioniert das?

Schämen – wofür eigentlich?

Zu groß, zu klein, zu krumm, zu dünn? Manchmal kommt er zu schnell, wird nicht steif, macht, was er will?

Egal.

Weil Tantra davon ausgeht, dass alles gut ist, was ist, weil alles ein Teil des Göttlichen ist, kann auch kein Teil des Menschen schlecht oder minderwertig sein.

Der Penis ist für Tantriker einfach ein toller Körperteil – er dient der Zeugung von neuem Leben und er spendet höchste Lust.

Wofür also schämen?

Ist das eine ungewohnte Sicht für dich? Versuche doch mal folgendes:

Tipp von Magdalena Wede – Sexologin/Sexualtherapeutin:
„Wenn du ein Mann bist, schau ihn dir an, nimm ihn in die Hand und versuche ihn einfach mal als göttlichen Erzeuger von Lust und Leben zu sehen.

Fang an, ihn Lingam zu nennen (oder vielleicht findest du einen ganz persönlichen Namen für ihn?) – und du wirst sofort bemerken, dass er diese Wertschätzung sehr mag!“

Kommt dir albern vor? Probiers einfach aus.

Und wenn du eine Frau bist, darfst du das bei deinem Partner auch machen. Ich bin sicher, weder er noch sein Lingam werden etwas dagegen haben, mit neuen Augen gesehen zu werden!

Achtsamkeit statt Runterholen

Überlege mal, ob du dieses wertvolle Körperteil bisher angemessen berührt hast.

Oder hast du ihn vielleicht bloß – benutzt? Zum Vögeln? Dir – oder ihm – einen runtergeholt?

Wie wäre es, wenn du mal mit anderen Berührungsarten experimentierst. Streicheln, ziehen, ausstreichen, klopfen, kraulen.

Wertschätzend und achtsam.

Lass dir Zeit und nimm wahr, was sich gut anfühlt. Da gibt es bestimmt noch Berührungen und Stimulationen, die du/ihr beide noch nicht probiert habt.

Wenn es nicht dein Lingam ist, den du verwöhnst, frage nach, was gut ankommt. Forsche, spüre, genieße. Wenn die Erektion mal eine Weile wegbleibt, macht nichts. Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit bei dem, was du tust, was angenehm ist.

Lingammassage mit Öl

Jetzt bist du auf dem besten Wege, deinem (oder seinem) Lingam eine erotische Lingammassage zukommen zu lassen. Wer das mal so richtig intensiv und gekonnt erleben möchte, sollte sich eine professionelle Tantramassage geben lassen. Aber hier sind ein paar Tipps, wie du selbst den Lingam lustvoll massieren kannst.

Das Wichtigste dabei: kein Leistungsdruck!

Es geht nicht darum, zu kommen, sondern zu genießen.

Und nimm Öl. Viel Öl.

Alle natürlichen Öle kannst du verwenden, auch das, was du in den Salat tust. Aber bitte nicht aus dem Kühlschrank, sondern vorher anwärmen.

Und dann geht’s los.

Hier in der Infobox haben wir das Wichtigste dafür zusammengestellt:

  • Mach/t es dir/ euch bequem und nimm dir/nehmt euch Zeit
  • Gewärmtes Öl für den Lingam nehmen – und nicht sparen! Es darf flutschen…
  • Der beste Start ist eine ausführliche Streichelmassage, die den ganzen Körper verwöhnt
  • Verschiedene Berührungsarten für den Lingam nutzen: Umkreisen, ziehen, klopfen, kraulen, ausstreichen, pressen, auch mal nur halten und nachspüren
  • Variiere Tempo und Rhythmus – generell gilt: Langsamkeit ist genussvoller
  • Variiere große streifende Berührungen mit kleinen Punktstimulationen
  • Nicht zu häufig wechseln – jeder Griff etwa 50 mal ist nicht zu viel.
  • Beziehe immer wieder den ganzen Körper mit ein, vor allem Bauch, Brust und Oberschenkel
  • Auch die Hoden sprechen sehr auf lustvolle Berührung an, vergiss sie nicht!

Fazit: Lingamsex – besserer Sex

Dein Penis bzw. der deines Partners ist ein wundervoller Körperteil, der Wertschätzung und Hingabe echt verdient hat.

Vor allem bei einer entspannenden Lingammassage läuft er so richtig zu Hochform auf.

Das macht einfach Spaß und schult das erotische Bewusstsein und die sensuelle Wahrnehmungsfähigkeit.

Aber auch bei Paarsex gilt für den Lingam: nur keinen Leistungsdruck.

Es geht nicht ums Kommen, sondern ums Genießen und das darf ruhig lang dauern. Je länger, desto besser.

Versuche doch einfach mal ein paar der neuen Berührungsarten beim Sex einzusetzen – zum Beispiel langsamere Bewegungen wie das Kreisen oder das stille Ruhen in der Yoni. Es ist weit weniger anstrengend und man spürt viel mehr. Und außerdem: je länger auf diese Art die Lust gesteigert wird, desto mächtiger ist danach die Entladung, sprich der Orgasmus!

Weiterführende Links

Ausführlich findest du die Griffe in dem Buch ‚Lingammassage‘ von Michaela Riedl:

www.kobo.com/de/en/ebook/lingammassage

Oder hier beschrieben:

Anbieter von zertifizierten Tantramassagen sind hier verzeichnet:

www.tantramassage-verband.de/mitglieder/institute-und-praxen/

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